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Fallbeispiel – beschrieben aus der Perspektive von Herrn Schilling

W., 17 Jahre alt – hochgradig nach innen verschobene Kniegelenke

Ein langjähriger Patient brachte seinen damals siebzehnjährigen Sohn W. in meine Praxis und bat mich um meine Bewertung und Hilfe, falls überhaupt möglich: Bei dem Jungen befanden sich die Kniegelenke fast im rechten Winkel verschoben an der Beininnenseite!

Die Folgen waren für den jungen Mann äußerst unangenehm und schmerzhaft. Er konnte nur extrem X-beinig gehen, von klein auf stürzte er oft. Das führte natürlich etliche Male zu Verletzungen.

Wie viele Jugendliche war W. rasch gewachsen, etwas schlaksig und noch nicht ganz daheim in seinem veränderten Körper. Dadurch mehrten sich die Stürze. Aber nicht nur körperlich, auch seelisch litt er unter der Behinderung, wiederholt kam es zu Kränkungen sowie Hänseleien.

Medizinisch wurde vorgeschlagen, die Beine in Abständen immer wieder zu brechen, um die Knie nach und nach an die richtige Stelle zu schieben. Ein erster Krankenhaustermin war bereits in Planung, über ein Jahr sollte sich die Behandlung hinziehen.

Das bedeutete für den begabten Jungen jedoch fast ein Jahr Schulausfall, sein Abitur rückte für ihn in die Ferne und W. erhoffte von mir eine weniger einschneidende Therapie. Ich sah tatsächlich eine Möglich¬keit und war bereit, es zu versuchen.

Etwa eine Stunde lang massierte ich die Kniegelenke, Ober- und Unterbeine intensiv und setzte verstärkend eine Spezialtinktur ein, die Sehnen und Gewebe weich und dehnfähig macht.

Als nächsten Schritt habe ich das Kniegelenk von hinten gegriffen, Stückchen für Stückchen nach oben gedreht, also das Oberbein gegenläufig zum Kniegelenk bewegt, dazwischen immer wieder massiert.

Der Patient schaute mir interessiert dabei zu und hat nicht einmal Schmerzsymptome gezeigt. Nach nur 4 Behandlungen befanden sich die Knie dauerhaft in der richtigen Stellung. W. sowie seine Familie fühlten sich befreit und glücklich nach dem Behandlungserfolg – und ich zufrieden und ein wenig stolz.

Nur zwei Wochen nach der letzten Therapie musste W. zur Musterung: Er wurde für wehrdiensttauglich erklärt und hat seinen Dienst bei der Bundeswehr nach dem Abitur angetreten.